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(Stand Oktober 2023)
St. Andrä besitzt eine Gesamtfläche von rund 10,5 km². Auf 1.055 Metern Seehöhe liegt die Gemeinde an der Mündung des Göriachbaches in die Taurach. Zwischen Mariapfarr und Tamsweg gelegt, gehört St. Andrä zum politischen Bezirk Tamsweg. Die Lage an den Hängen der nördlichen Talseite macht St. Andrä zu einer der Gemeinden mit den meisten Sonnentagen im Jahr.
Die Ortsteile Lintsching, Haslach, Lasa und Teile von Wölting gehören zwar dazu, sind jedoch räumlich vom Dorfzentrum durch Wald und Wiesen getrennt. Das restliche Gemeindegebiet bildet bewaldete Bergzüge zwischen den Fließgewässern Lignitzbach und Göriachbach. Die Landschaft weist Mittelgebirgscharakter auf.
Im Stodergrundgraben nahe der steirischen Grenze wurde ein steinzeitliches Messer gefunden. Ein vermutlich jungsteinzeitliches Steinbeil wurde von Mathias Gautsch vom Poppengut in Wölting im Schotter des Bahndammes gefunden. Die ursprüngliche Herkunft ist nicht nachvollziehbar. Es wird heute im Museum in Tamsweg gezeigt. Ebenfalls in St.Andrä wurde bei Grabungsarbeiten auf dem Grund des Andlwirtes in Lasa ein Schalenstein in roher Dreiecksform und sphärischer Vertiefung gefunden, der aus der Jungsteinzeit stammt.
Das gesamte Bundesland Salzburg mit dem Lungau gehörte seit dem 2. Jahrhundert zum Königreich Norikum, das sich zwischen Inn, Donau und dem Neusiedlersee erstreckte.
Die Römer hatten wahrscheinlich wegen des großen Meallvorkommens starkes Interesse an diesem Gebiet. 15 v. Chr. drangen die Römer in die Alpenregion ein. Norikum wurde mehrere Jahrzehnte okkupiert bis es unter Kaiser Claudius den Status einer römischen Provinz erhielt. Städte wurden planmäßig gegründet und das Land wurde in Verwaltungsbezirke eingeteilt. Das Gebiet des Lungaus wurde dem kärntnerischen Teurnia (St. Peter in Holz bei Spittal/Drau) unterstellt. Die übrigen Gaue gehörten zum Stadtbereich Juvavum (Salzburg).
Ab dem 3. Jh. n. Chr. waren die Alemannen die neue Gefahr für das römische Reich. Von da an ging es abwärts mit dem römischen Reich. Ständig wechselten Soldatenkaiser, wirtschaftlicher Niedergang und die Gefahr durch die Barbaren aus dem Norden brachten das römische Reich in immer schlimmere Krisen. 451 n. Chr. zogen dann auch noch die Hunnen unter König Atilla nördlich des Reiches vorbei. 476 n. Chr. war dann der endgültige Untergang des weströmischen Reichs.
Seit dem 6. und 7. Jh. kam es in Salzburg zur Ansiedlung der Slawen aus dem Süden und der Bajuwaren aus dem Norden. Der Ausbreitung der Bajuwaren nach Süden und Osten wurde durch die Slawen Einheit geboten. Es kam zu häuftigen Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen. 592 kämpfte Tassilo I im Pustertal gegen die Slawen und Verhinderte den Vormarsch nach Westen.
Nach dem Sturz des Bayernherzogs Tassilo III im Jahre 788 wurde der Lungau Teil des Karolingerreiches. Karl der Große erhob Salzburg zum Erzbistum.
Seit dem 12. Jh. wurde im Lungau Bergbau betrieben. Im Schellgard wurde Gold und Silber abgebaut, in Rotgülden Arsenik, in Ramingstein Gold und Silber und in Buntschuh Eisen.
In St. Andrä befand sich das große Eisenhammerwerk, welches Flossen und Roheisen weiterverarbeitete und veredelte. Ein kleiner Teil des Roheisens ging an die Bauern, welche als Nebenerwerb schmiedeten. Hier entstanden Hufeisen, Sensen, Sicheln, Messer, usw.
Im 19. Jh. ging es dann mit dem Bergbau rapide abwärts, bis schließlich alle metallabbauenden und metallverarbeitenden Betriebe schließen mussten. Die Kupferschmiede in St. Andrä hielten sich bis 1960.
Zu Beginn des 19 Jh. wurde der Lungau von französischen Truppen besetzt. 1803 wurde Salzburg an Großherzog Ferdinand III von Toskana als Kurfürstentum übergeben. 1810 kam Saluzburg kurze Zeit zu Bayern und wurde 1816 endgültig österreichisch.
Durch die Unvorsichtigkeit eines alten Beinsalben-Brenners wurde 1918 anscheinend das Krainerhaus in Brand gesteckt. Das Feuer hatte sich dann auf die umliegenden Häuser ausgebreitet. Dieser furchtbare Brand zerstörte das gesamte Dorfzentrum von St. Andrä. Betroffen waren die Häuser Krainer, Wirt und Kirchner, das damalige Schulhaus und der Dachstuhl der Kirche und des Turmes.
Ortsbrand 1918
1944 fanden auch über dem Lungau Luftkämpfe statt und die Schilcheralm im Schönfeld wurde von der deutschen Luftwaffe als Stützpunkt verwendet. Kurz vor Kriegsende fielen auch Bomben und nach Kriegsende im Mai 1945 lagerten für einige Monate 80.000 Soldaten und Flüchtlinge sowie tausende Pferde im Lungau.